Ein erster Schritt

Was soll das? Eine Website, die sich als Labor für Gedankenexperimente verstehen will, als ein Forum für Amateur-Philosophen (und ja, ich habe den Begriff gekoppelt, weil ich finde, dass er so besser zu lesen ist), die Spaß daran haben, ihre mehr oder weniger tiefsinnigen Gedanken sorgfältig zu formulieren und sich der Kritik der Andersdenkenden auszusetzen.

Für Menschen, die geradezu hoffen, dass ihre Ideen, einmal in Welt entlassen, dadurch reifen, dass sie anderen Gedanken begegnen und bei der unvermeidlichen Auseinandersetzung besser werden – oder verworfen.

Ein Blog ist im 21. Jahrhundert etwas herrliche Altmodisches, in einer Zeit, in der sich Debatten in die sozialen Medien verlagert haben. Dort werden sie ebenso leidenschaftlich wie oberflächlich geführt.

Thomas Lunk

Auf Facebook zum Beispiel sind es Algorithmen, die mitbestimmen, was die Mitglieder des Netzwerks zu sehen bekommen. Man hat nicht das Gefühl, dass das Netzwerk unserem Leben mit neuen Impulsen eine unerwartete Richtung geben will, oder uns zumindest zwingt, mit guten Argumenten den Kurs zu rechtfertigen, den wir gerade steuern. Stattdessen bestärkt es uns noch, auch wenn der Weg in die Belanglosigkeit oder gar ins Unheil führt. In diesem Umfeld gedeihen Verschwörungstheorien, köchelt auch der größte Unsinn im eigenen Saft, bis er leicht verdaulich ist und als schmackhafter Brei auch kindlichen Gemütern mundet.

Ich nutze die sozialen Medien, wahrscheinlich verbringe ich sogar entschieden zu viel Zeit damit. Zeit ist eine ebenso wertvolle und endliche Ressource, aber sie ist nicht vertan, wenn man sie investiert, um Kontakte auch über größere Entfernungen zu pflegen. Und erst recht nicht, wenn man Spaß hat. Dort ist auch Platz für Information, Emotion und für Solidarität, Black Lives Matter, MeToo, Trump (und wie er die Welt sieht) und lustige Katzenvideos. Aber es fällt schwer, sich auf einzelne Gedanken zu fokussieren.

Das wollen wir auf dieser Website versuchen: Gedanken zu Ende denken.

Wie gute Eltern lassen wir auf nachdenker.eu unsere Idee nicht im Stich, wenn wir sie zu Welt gebracht haben, sondern arbeiten mit ihnen, bis sie erwachsenen und der Welt draußen gewachsen sind.

Ich würde mich freuen, wenn Ihr mitmacht.

Wie geht das? Sehr einfach! Ihr könnt mir gerne über das Kontaktformular oder eine E-Mail mitteilen, wer ihr seid und warum ihr mitmachen wollt. Ich richte Euch dann einen Account im CMS ein. Ihr habt dann die Möglichkeit, Beiträge direkt zu kommentieren und eigene zu verfassen. Nur registrierte Benutzer können ungeprüft kommentieren.

Es gibt auch so etwas wie eine Netiquette. Niemand schreibt anonym, er oder sie muss sich zumindest mir zu erkennen geben. Wir sind im Ton direkt, aber höflich.

Ach ja: Donald Trump, Attila Hildmann & Co. müssen draußen bleiben. Nicht, weil mir ihre Ideen nicht passen (auch wenn das stimmt), sondern weil sie oft genug bewiesen haben, dass sie nicht argumentieren wollen oder können, sondern nur polemisieren.

Orthografie, Grammatik und Interpunktion sind natürlich wünschenswert, nicht aber Beiträge, die sich ausschließlich an dieser Dreifaltigkeit in einem Beitrag abarbeiten.

Nach oben scrollen